Neues aus der HiKo (051): Tagung zur Novemberrevolution in Düsseldorf
12. Oktober 2018
Aufbruch in die Demokratie“ – unter diesem Motto steht am 8. und 9. November 2018 eine Tagung zum 100. Jahrestag der Revolution im Rheinland und in Westfalen. Die zweitägige Veranstaltung findet im Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf statt. Veranstalter sind der Landtag NRW, das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, die Historische Kommission für Westfalen und die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde.
Wie genau verlief 1918/19 der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik im Rheinland und in Westfalen? Die Rahmenbedingungen waren schwierig – unmittelbar nach einem verlorenen Krieg, bei Krankheit und Hunger, Streiks und Putschversuchen. Trotz aller Belastungen erbrachten die Monate von November 1918 bis März 1919 unverkennbar einen entscheidenden Aufbruch zur Demokratie. Erstmals in der deutschen Geschichte erhielten alle Frauen und Männer über 20 Jahre das freie, gleiche und geheime Wahlrecht. In den einzelnen Landesteilen gestaltete sich der Übergang zur Demokratie durchaus unterschiedlich, die Rahmenbedingungen wichen erheblich voneinander ab. Diese Vielfalt zu untersuchen ist eine lohnende und überfällige Aufgabe.
Die Tagung im Düsseldorfer Landtag am 8./9. November 2018 beschäftigt sich eingehend mit den Ereignissen in den verschiedenen Regionen des Landes, Fallstudien führen in die lokalen und regionalen Besonderheiten der Revolutionsmonate ein. Untersucht werden das Ruhrgebiet mit Essen und Dortmund, die rheinischen Städte Düsseldorf, Krefeld und Köln mit seinem Oberbürgermeister Adenauer, außerdem das Bergische Land und das Sauerland. Zugleich setzt die Tagung die Ereignisse zwischen Rhein und Weser aber auch in Beziehung zu den politischen Wendejahren in Europa und Deutschland zwischen 1919 und 1923. Detailliert untersucht werden die Rolle des Militärs bei Kriegsende und in der Revolution sowie die Zeit der alliierten Besetzung des Rheinlands. Die Wahl zur Nationalversammlung und die Preußenwahl politisierten die Bevölkerung, neue Methoden des Wahlkampfs wurden eingeführt. Eine besondere Rolle kam im Wahlkampf den Frauen zu, die erstmals an die Wahlurnen gehen konnten. Die Kulturpolitik von SPD und USPD führte zu einer „Los von Berlin“-Bewegung. Schließlich soll auch dem Aufstieg des Antisemitismus durch das Revolutionsgeschehen nachgegangen werden.
Besucher der Tagung werden gebeten, sich bis zum 31. Oktober 2018 formlos per Mail in der Geschäftsstelle der Historischen Kommission anzumelden (hiko@lwl.org).
Für den Besuch der Tagung ist die Mitführung eines amtlichen Ausweises für den Sicherheitscheck erforderlich.
Das vollständige Tagungsprogramm können Sie herunterladen unter:
https://www.lwl.org/hiko-download/18.11.08.-09_Aufbruch_in_die_Demokratie-100_Jahre_Revolution.PDF