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Neues aus der HiKo (119): Studie zum Totengedenken in hochmittelalterlichen Klöstern von Eckhard Freise digital verfügbar

17. September 2024

Eckhard Freise ist einem breiten Publikum durch seine Fernsehauftritte bei "Wer wird Millionär?", "Quizduell" sowie in verschiedenen anderen Quiz- und Talkformaten bekannt. Weniger bekannt ist, dass er von 1996 bis 2011 Inhaber des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte an der Universität Wuppertal war. Nahezu unbekannt ist seine 1986 eingereichte Habilitationsschrift zum Thema "Äbteberufung und Totenbuchführung in Reichs- und Bischofsklöstern des 10. bis 12. Jahrhunderts", da sie unveröffentlicht blieb. Dabei galt das Werk als durchaus lesenswert, die wenigen vorhandenen Manuskriptfassungen wurden gern ausgeliehen und verschiedentlich auch zitiert. In der Studie wird eine intensive zwischenklösterliche Verbrüderungskultur ausgewertet, die sich namenreichen kalendarischen Totenregistern (Necrologien) niedergeschlagen hat. Das Werk hatte einen umfangreichen Anhang mit einer damals bereits digital erfolgten, vergleichenden Namens-Synopse, die zur Identifikation mehrfach erwähnter Personen führte. Dieser Anhang erschien damals für einen Abdruck in gewöhnlicher Buchform ungeeignet.

Fast vierzig Jahre später lassen sich solche Hindernisse technisch umgehen, in digitaler Form ist der Anhang leicht abzubilden. Die Historische Kommission hat sich deshalb entschlossen, das Werk erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei wurde nicht etwa der einfache Weg eines Faksimiles gewählt, sondern der mühsame einer Texterfassung mit anschließendem Neusatz. Lediglich ein Teil der Anhänge musste als Scan wiedergegeben werden. Die Datei ist auf den Seiten der Historischen Kommission und demnächst auch bei der ULB Münster (auf der Seite "Westfalica Electronica") verfügbar.

Bibliographische Angaben:

Eckhard Freise: Abbas promotus - Fratres conscripti. Äbteberufung und Totenbuchführung in Reichs- und Bischofsklöstern des 10. bis 12. Jahrhunderts. Online-Ausgabe der Habilitationsschrift Münster 1986, 573 Seiten, Online-Publikation Münster 2024 (Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 23).

https://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_023_(2024).pdf (69 MB)