Neues aus der HiKo (131): Buchvorstellung Städteatlas Bilstein und Lennestadt
17. Juni 2025
In der Reihe „Historischer Atlas westfälischer Städte“ ist als Band 19 die Mappe „Bilstein und Lennestadt“ erschienen. Zur Vorstellung des Bandes laden die Historische Kommission für Westfalen, das Institut für vergleichende Städtegeschichte, die Stadt Lennestadt und der Kreisheimatbund Olpe e.V. am Dienstag, den 24. Juni 2025, um 19 Uhr in das Restaurant „Hohe Bracht“ (Hohe Bracht 1, 57368 Lennestadt) ein. Nach Grußworten von Bürgermeister Tobias Puspas, Christoph Henrichs vom Kreisheimatbund Olpe und Herausgeber Dr. Thomas Tippach stellt Co-Autor Prof. Dr. Wilfried Reininghaus neue Erkenntnisse zur Geschichte von Bilstein und Lennestadt vor. Die Teilnahme ist kostenlos, wegen der Bewirtung wird jedoch um eine Anmeldung bis zum 20. Juni gebeten (Bettina Flamme, Vorzimmer Bürgermeister der Stadt Lennestadt, b.flamme@lennestadt.de). Weitere Informationen finden Sie im Einladungsflyer:
https://www.lwl.org/hiko-download/Einladungskarte_Lennestadt_006_RGB_beschnitten.pdf
Der „Historische Atlas westfälischer Städte“ besteht aus einer darstellenden Stadtgeschichte und mehreren losen Karten. Wie immer steht das aufwändig nachgezeichnete Urkataster im Mittelpunkt des Bandes, das für Altenhundem, Bilstein, Grevenbrück und Förde aus den Jahren 1830 bis 1833 stammt. Hinzu kommen mehrere topographische sowie thematische Karten, die die abwechslungsreiche Stadtgeschichte zeigen.
Einen Ort, der den Namen Lennestadt trägt, gibt es erst seit 1969. Doch die Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind weit zurückzuverfolgen. Anfang des 12. Jahrhunderts überblickten die Herren von Gevore den strategisch wichtigen Übergang über die Lenne von der Peperburg aus, bevor sie 1225 im Veischedetal ihren neuen Stammsitz Burg Bilstein errichteten, deren Namen sie fortan trugen. Im Kampf um die Vorherrschaft im südlichen Westfalen zwischen den Grafen von der Mark und Arnsberg konnten sich die Bilsteiner Edelherren nicht lange halten, 1363 starb das Adelsgeschlecht aus. Unterhalb der Burg entstand eine Siedlung, die 1445 erstmals als Freiheit erwähnt wurde. Bilstein wurde zum Sitz eines Amtes, das in unterschiedlichen Herrschafts- und Verwaltungszusammenhängen bis 1969 bestand. Das Gebiet der heutigen Stadt ist geprägt durch den namengebenden Fluss Lenne und seinen Zuflüssen. An diesen konnte sich mit Hammerwerken und Mühlen schon früh ein vor allem eisenverarbeitendes Gewerbe entwickeln, das 1861 mit dem Bau der Ruhr-Sieg-Bahn Anschluss an die industrielle Revolution fand. Dieser Entwicklung verwaltungstechnisch zu entsprechen, begannen bereits 1926 erste Überlegungen zur Gebietsreform, die schließlich 1969 zur Vereinigung von sieben Gemeinden und zur Gründung von Lennestadt führten.
Bibliographische Daten: Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 19: Bilstein und Lennestadt, bearbeitet von Günther Becker und Wilfried Reininghaus, Münster 2025, 36 Seiten und 13 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 95), Verlag Aschendorff, ISBN 978-3-402-15165-5, Preis: 39,90 EUR. Erhältlich in jeder Buchhandlung.