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Neues aus der HiKo (139): Buchvorstellung Städteatlas Bödefeld (Schmallenberg)

25. November 2025

In der Reihe „Historischer Atlas westfälischer Städte“ ist als Band 20 die Mappe „Bödefeld“ erschienen, heute ein Teil der Stadt Schmallenberg. Zur Vorstellung des Bandes laden die Historische Kommission für Westfalen, das Institut für vergleichende Städtegeschichte und die Stadt Schmallenberg am Donnerstag, den 4. Dezember 2025, um 18 Uhr in die Schützenhalle in Bödefeld (St. Vitus-Schützenstraße 19, 57392 Schmallenberg-Bödefeld) ein. Nach Grußworten von Bürgermeister Johannes Trippe und Herausgeber Dr. Thomas Tippach stellt der Autor Prof. Dr. Wilfried Reininghaus neue Erkenntnisse zur Geschichte von Bödefeld vor. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nach dem Vortrag besteht bei einem Getränk und einem Imbiss Gelegenheit zum Gespräch mit dem Autor und zum Erwerb des Bandes.

Der in Form einer Mappe erscheinende „Historische Atlas westfälischer Städte“ besteht aus einer darstellenden Stadtgeschichte und mehreren losen Karten. Wie immer steht das aufwändig nachgezeichnete Urkataster im Mittelpunkt des Bandes, das für Bödefeld aus dem Jahr 1830 stammt. Hinzu kommen mehrere topographische Karten und eine Übersicht zu den Gemeindegrenzen. Nähere Angaben zu den westfälischen Städteatlanten finden Sie unter: https://www.staedteatlas-westfalen.lwl.org/de/

Bödefeld liegt am Fuß der Hunau im Rothaargebirge. Im späten 11. Jahrhundert ist der Ort nachweisbar als Eigentum des Klosters Grafschaft. Zum weiteren Bezirk gehörten mehr als zehn Siedlungen, die das Kirchspiel Bödefeld bildeten. Mehr als die Hälfte von ihnen fielen im 14./15. Jahrhundert wüst. 1342 verlieh Graf Gottfried IV. von Arnsberg Bödefeld die Rechte einer Freiheit wie anderen Orten in seiner Herrschaft. Vermutlich sicherte sich der Arnsberger damit die Nutzung der Bergwerke, die bei Ramsbeck betrieben wurden. Ausschlaggebend war die damalige Grenzlage zur Grafschaft Waldeck. Herausragendes Ereignis der kölnischen Zeit ab 1368 war die Anlage einer Burg in der Freiheit um 1410. Damit verbunden zogen nicht nur dynastische Streitigkeiten derer von Hanxleden und Dersch in den Ort ein. Für Konflikte sorgten auch Lehensangelegenheiten und die Rechtsansprüche des Landesherrn, die mit den alten Rechten der Freiheit kollidierten. Prägende Kraft des kleinen Gemeinwesens war die Pfarrkirche, deren berühmtester Priester Johann Heinrich Montanus 1728 eine Prozessionskapelle auf dem Kreuzberg anlegen ließ. Bödefeld lebte von der Wald- und Viehwirtschaft, ein verarbeitendes Gewerbe in Form von Hämmern war nur marginal vertreten. Abseits von Fernstraßen und Eisenbahnen setzte der Ort nach 1890 auf den Tourismus. 1975 kamen Freiheit und Kirchspiel im Zuge der kommunalen Neuordnung zur Stadt Schmallenberg.

Bibliographische Daten: Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 20: Bödefeld (Schmallenberg), bearbeitet von Wilfried Reininghaus, Münster 2025, 28 Seiten und 5 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 99), Verlag Aschendorff, ISBN 978-3-402-15166-2, Preis: 29,90 EUR. Erhältlich in jeder Buchhandlung.