Neues aus der Hiko (104): Neuerscheinung Grafschaft Limburg
1. Juni 2023
Seit einigen Tagen ist die jüngste Neuerscheinung der Historischen Kommission im Buchhandel verfügbar. Es handelt sich um eine Überblicksdarstellung zur Geschichte der Grafschaft Limburg, die Kommissionsmitglied Harm Klueting basierend auf einem Aufsatz von 1996 erstellt hat. Ergänzt um einen Quellen- und Bildanhang ist ein übersichtliches Handbuch zur Geschichte dieses heute vielfach nicht mehr bekannten Territoriums entstanden.
Auf aktuellen Landkarten ist die 1808 aufgelöste Grafschaft Limburg nicht mehr zu erkennen, ihr Gebiet ist aufgegangen in den heutigen Städten Hagen, Iserlohn und Schwerte. Ihre Ursprünge gehen zurück bis in das 13. Jahrhundert, sie führen tief in die dynastische Geschichte des südwestfälischen Raumes. Verschiedene Erbteilungen in den Grafschaften Mark und Berg sowie die Auseinandersetzungen nach dem Tod des Kölner Erzbischofs 1225 schufen die Voraussetzungen für die Etablierung der kleinen Herrschaft, die bis 1669 lehnsabhängig vom Herzogtum Berg war, danach reichsunmittelbar. Dargestellt wird die Regierung Limburgs durch die Grafen von Isenberg und ihre Nachfolger, die Fürsten von Bentheim-Tecklenburg. Der Burg Hohenlimburg ist ein eigenes Kapitel gewidmet, ebenso den Landständen, der Reformation, der Auflösung der Herrschaft und deren Nachfolge im 19. Jahrhundert. Deutlich wird damit die Stellung der Grafschaft als Teil des „dritten“ Westfalen – also als eine jener kleinen Herrschaften, die im 18. Jahrhundert neben den geistlichen und den brandenburgisch-preußischen Gebieten bestanden. Ein Quellenanhang und zahlreiche Abbildungen ergänzen die prägnante Darstellung.
Bibliographische Daten: Harm Klueting, Die Grafschaft Limburg vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Ein Territorium des „dritten“ Westfalen im Alten Reich. Münster 2023, 184 Seiten, Festeinband, zahlreiche Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 63), Verlag Aschendorff, ISBN 978-3-402-15146-4, Preis 29,00 EUR.