Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Reininghaus, Wilfried und Köhne, Reinhard (Hg.): Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.
Münster: Aschendorff 2008. 637 Seiten, mit zahlreichen Karten und Abbildungen, gebunden
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXII A: Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe, Band 18)
ISBN: 978-3-402-15161-7; Preis: 69,00 Euro
Das kölnische Sauerland, Land der tausend Berge, war ein wichtiges Montanrevier in vorindustrieller Zeit. Bereits seit der Römerzeit haben hier Bergleute in Gruben und Schächten kostbare Erze gefördert. Im 16. und 17. Jahrhundert war der Bergbau des Herzogtums Westfalen europaweit bekannt. Eisen wurde für Metallwerkzeuge aller Art benötigt, Kupfer für Kanonen und Waffen, Blei für die Salinenproduktion am Hellweg. In Rennfeueröfen und später in Hütten- und Hammerwerken an den Bächen und Flüssen verarbeiteten Schmiede die Erze für die Weiterverarbeitung.
Auf der Grundlage der Bodenbefunde sowie der Akten und Urkunden aus 40 Archiven wird die Geschichte des Bergbaus des ehemaligen Herzogtums Westfalen beschrieben. Konjunkturen und strukturelle Veränderungen seit dem Jahr 800, Auswirkungen des Bergbaus auf Siedlung und Gesellschaft, die Montanpolitik der Kölner Kurfürsten, die Geschichte der Bergbauunternehmer aus Adel und Bürgertum sowie die Geschichte der Berg- und Hüttenleute werden thematisiert. 55 ausgewählte Quellen aus der Zeit von 1453 - 1816 sind ediert. 41 Abbildungen und acht Karten illustrieren den Band, den eine ausführliche Bibliographie und ein Personen- und Ortsregister erschließt. Folgende Reviere werden ausführlich dargestellt: Anröchte, Arnsberg, Attendorn, Balve, Bestwig, Brilon, Büren, Drolshagen, Ense und Amt Werl, Eslohe, Finnentrop, Hallenberg, Kirchhundem, Lennestadt, Marsberg, Medebach, Meinerzhagen-Valbert, Menden, Meschede, Möhnesee, Neuenrade-Affeln, Olpe, Olsberg, Rüthen und Rüthen-Kallenhardt, Schmallenberg, Sundern, Warstein, Wenden, Winterberg und Wünnenberg-Bleiwäsche.
Rezensionen:
— Archivpflege in Westfalen-Lippe 70 (2009), S. 70-71 (Horst Conrad).
— Der Märker 59 (2010), S. 123-125 (Thomas Kreft).
— Deutsches Archiv für die Erforschung des Mittelalters 67, Heft 1 (2011), S. 382-383 (Elke Goez).
— Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde 54 (2009), S. 297-299 (Karl Heinrich Kaufhold).
— Rheinische Vierteljahresblätter 74 (2010), S. 350-352 (Thomas Kreft).
— Technikgeschichte 76, Heft 2 (2009), S. 155-156 (Michael Fessner).
— Westfälische Forschungen 61 (2011), S. 625-626 (Christoph Bartels).
Nicht alle im Laufe der Projektarbeit gesammelten Informationen konnten veröffentlicht werden. Zusätzliche Materialien wie Kurzregesten, Archivfunde und rund 60 Volltexte sowie die umfangreichen topographischen Verzeichnisse der Berg- sowie Hütten- und Hammerwerke wurden in das Internet-Portal "Westfälische Geschichte" eingestellt:
Projektbeschreibung/Themeneinführung im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"