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NF 59: Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 14: Dorsten

Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 14: Dorsten. Bearb. von Hartmut Klein, Münster 2021, 60 Seiten und 15 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue
Folge 59). Ardey ISBN 978-3-87023-451-5, Preis 39,90 EUR

Die hochmittelalterliche Entwicklung des Raums Dorsten wurde geprägt vom Einfluss des St. Viktor-Stifts in Xanten und des Erzbischofs von Köln, der die villa Durstine 1251 zur Stadt erhob. Die Lage an der Lippe ließ die Stadt rasch zu einem regional bedeutenden Wirtschafts-, Bildungs- und Verwaltungszentrum im kurkölnischen Vest Recklinghausen heranwachsen. Durch die Grenzlage zur Grafschaft Kleve und zum Fürstbistum Münster, in dem die Herren von Lembeck sich zu einem weiteren regional bedeutenden Akteur entwickelten, wurde die Stadt allerdings immer wieder in gewaltsame Auseinandersetzungen verwickelt. Insbesondere die Kriege in der Frühen Neuzeit führten zu einem wirtschaftlichen Niedergang. Neue ökonomische und städtebauliche Impulse setzte erst die Industrialisierung, vor allem der Kohlenabbau nördlich der Lippe. Mit der „Neuen Stadt Wulfen“ entstand hier seit den 1960er Jahren eine der wenigen modernen Planstädte des 20. Jahrhunderts.

Ausgangspunkt der Bände ist jeweils die Urkatasterkarte (entstanden 1820 bis 1840 in Westfalen bzw. um 1880 in Lippe) als erste exakte Vermessung der Städte: Sie zeigt deren Grundriss vor den tiefgreifenden Veränderungen durch die Industrialisierung und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Diese Uraufnahme besteht aus zahlreichen einzelnen Blättern, die für jede Stadt zu einer neuen Karte mit dem einheitlichen Maßstab 1: 2 500 zusammengefasst werden. Der neu gezeichneten Urkatasterkarte steht die moderne Stadtkarte im Maßstab 1: 5 000 gegenüber. Auf dem Urkataster beruht eine Karte zur Entwicklung der jeweiligen Stadt, die den aktuellen Stand ihrer Erforschung wiedergibt. Hinzu kommen Umlandkarten und thematische Karten, die ausgewählte stadttypische und regionale Besonderheiten herausarbeiten bzw. vertiefen. Ein Textheft enthält einen aktuellen, mit vielen Bildquellen ausgestatteten Beitrag zur historischtopographischen Entwicklung der Stadt von ihren Anfängen bis heute. Als Autoren konnten sowohl für das Textheft als auch für die Themenkarten ausgewiesene Kenner der jeweiligen Stadtgeschichte gewonnen werden.

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